Was lange währt wird endlich gut. Der Renninger Gemeinderat hat dem Bau eines Lärmschutzwalls entlang der B 295 auf Höhe des Stadtteils Kindelberg am Ortsausgang in Richtung Weil der Stadt zugestimmt. Damit erhält dieser Stadtteil endlich einen zeitgemässen Lärmschutz. Seit vielen Jahren setzte sich die Bürgerinitiative Kindelberg mit Unterstützung der IG Hummelbaum und der IG Burg unter dem 'Dach' der Arbeitsgemeinschaft Verkehrslärm Region Leonberg für diese wichtige Maßnahme zum Schutz der Bürger vor dem stetig wachsenden Verkehrslärm der stark befahrenen B 295 ein. Nun wird der beständige Einsatz der betroffenen Bürger belohnt.
Leider muss die Maßnahme weitgehend von der Stadt Renningen finanziert werden, da der Bund sich aus seiner Verantwortung aufgrund der der derzeitigen schlechten Lärmgesetzgebung stehlen konnte. Zwar wäre der Bund fast rechtlich in der Pflicht gewesen, da die derzeitigen Lärmgenzwerte der 16. Bundesimmissionsschutzverordnung tatsächlich an einigen Gebäuden überschritten sind. Dies ergab eine Überprüfung durch das Regierungspräsidium Stuttgart.auf Betreiben der BI Kindelberg. Aber es gelten rechtlich die Grenzwerte des Planfeststellungsbeschlusses zum Zeitpunkt als die Straße gebaut wurde. Damals vor ca. 30 Jahren lagen die Grenzwerte noch um 3 db(A) höher. Immerhin bekommt die Stadt zur veranschlagten gesamten Bausumme von 680.000 € nun einen Zuschuss von 150.000 € - allerdings nur dann, wenn das Projekt bis Jahresende abgerechnet ist.
Daher muss der Bau sehr zügig durchgeführt werden. Bereits Anfang April beginnen die Erdaufschüttungen. Die Fertigstellung ist für Oktober vorgesehen. Der Lärmschutz wird durch eine Kombination aus einem 5 m hohen Lärmschutzwall und einer 4 m hohen Lärmschutzwand erreicht. Dadurch wird nach Berechnungen des Ingenieurbüros Soundplan eine Lärmreduktion von bis zu 10 db(A) erreicht. Als weitere Maßnahme sind 2 stationäre Blitzanlagen zu Überwachung der Geschwindigkeit vorgesehen. Damit erhoffen sich die Anwohner einen zusätzlichen Schutz vor allem vor Motorradlärm. Insbesondere am Wochenende wird die Strecke gerne für Ausfahrten in den Schwarzwald genutzt. Bis über 1000 Motorräder wurden dort schon bei amtlichen Verkehrszählungen pro Tag gezählt.
Die IG Kindelberg bedankte sich in einem Schreiben bei den Gemeinderäten und der Verwaltung für den einstimmig gefassten Beschluss. Weitere Einzelheiten über die Maßnahme sind aus einer Präsentation der Stadt Renningen ersichtlich.